Die 7 häufigsten Positionierungs-Fehler als Coach
- liebmontag
- 28. Juli
- 4 Min. Lesezeit

Warum dein Business unsichtbar bleibt
Du fragst dich, warum deine Coaching-Anfragen ausbleiben? Warum andere Coaches scheinbar mühelos Kunden gewinnen, während du dich abstrampelst? Die Antwort liegt meist in der Positionierung. Hier sind die sieben Kardinalsfehler, die ich täglich sehe - und wie du sie elegant umschiffst.
1. Der "Bauchladen-Coach": Wenn alles nichts wird
Kennst du diese Coaches, die auf ihrer Website stolz verkünden: "Life Coaching, Business Coaching, Beziehungscoaching, Ernährungsberatung und nebenbei auch noch Feng Shui"? Herzlichen Glückwunsch, du hast einen Bauchladen-Coach entdeckt!
Das Problem? Dein Gehirn kann sich diese Vielfalt schlicht nicht merken. Wenn ich dich nächste Woche frage: "Hey, kennst du einen guten Coach für Führungskräfte?", denkst du garantiert nicht an den Alleskönner von eben.
So machst du es besser: Wähle eine Coaching-Nische und werde darin richtig gut. Lieber die Nr. 1 für "Selbstbewusstsein-Coaching für Führungsfrauen in der Technik" als die Nr. 847 unter den "Life Coaches".
2. Die Zielgruppen-Nebelkerze: "Alle, die sich weiterentwickeln wollen"
Hier die Realität: Deine ideale Kundin ist nicht "die gestresste Mutter". Sie ist "Sandra, 38, Abteilungsleiterin in einem Pharmaunternehmen, zwei Kinder, kämpft seit der Beförderung mit Imposter-Syndrom und hat keine Zeit für 3-monatige Programme".
Warum das so wichtig ist: Je konkreter deine Zielgruppe, desto klarer deine Botschaft. Und je klarer deine Botschaft, desto mehr fühlen sich die richtigen Menschen angesprochen.
Praxis-Tipp: Erstelle ein detailliertes Profil deines Traumkunden. Gib ihm einen Namen, ein Gesicht, Hobbys, Ängste und Träume. Dann sprich in all deinen Texten direkt mit dieser Person.
3. Der Einheitsbrei-Auftritt: Austauschbar war gestern
"Ich helfe Menschen dabei, ihr volles Potenzial zu entfalten und ein erfülltes Leben zu führen."
Diesen Satz könnte jeder Coach der Welt verwenden. Und genau das ist das Problem. Wenn dein Elevator Pitch austauschbar ist, bist du es auch.
Ein Beispiel aus der Praxis: Statt "Ich bin Business Coach" könnte es heissen: "Ich verwandle introvertierten Fachkräfte in selbstbewusste Führungspersönlichkeiten ." Merkst du den Unterschied?
Dein Auftrag: Streiche alle Floskeln wie "ganzheitlich", "individuell" und "potenzialorientiert" aus deinen Texten. Sie sagen nichts aus und nerven nur.
4. Das Versteckspiel: Wenn niemand weiss, was du machst
Neulich scrollte ich durch LinkedIn und sah diesen Titel: "Transformation Catalyst & Human Potential Optimizer". Weisst du, was dieser Mensch beruflich macht? Ich auch nicht.
Das Problem mit Fantasie-Titeln: Sie klingen zwar modern und wichtig, aber niemand versteht sie. Und was Menschen nicht verstehen, kaufen sie nicht.
Die goldene Regel: Deine Oma sollte nach einem Satz verstehen, womit du dein Geld verdienst. Wenn sie nachfragen muss, ist deine Positionierung zu kompliziert.
Besser so: "Ich helfe Unternehmerinnen dabei, selbstbewusst vor Investoren zu präsentieren" statt "Female Empowerment Strategist für Entrepreneurial Mindset Optimization".
5. Die Kopier-Falle: Wenn du klingst wie alle anderen
Schaust du dir erfolgreiche Coaches an und denkst: "Genau so will ich auch sein"? Verständlich, aber gefährlich. Denn Kopien werden immer schlechter bewertet als Originale.
Ein Beispiel: Der Markt ist voller "authentischer Coaches, die Menschen zu ihrer wahren Grösse verhelfen". Langweilig! Was macht dich anders? Vielleicht ist es deine Art, komplexe Themen mit Humor zu erklären? Oder deine Erfahrung als ehemalige Anwältin?
Mein Rat: Analysiere, was andere machen – aber nur, um dann bewusst einen anderen Weg zu gehen. Deine Einzigartigkeit ist dein grösster Vorteil.
6. Der Preis-Verstecker: Wenn Transparenz zur Qual wird
"Die Investition besprechen wir gerne in einem persönlichen Gespräch." Übersetzung: "Ich traue mich nicht, meine Preise zu nennen, weil ich selbst nicht daran glaube."
Warum das schadet: Menschen wollen wissen, worauf sie sich einlassen. Wer seine Preise versteckt, wirkt unseriös oder überteuert.
Die Lösung: Nenne klare Preisrahmen. "Meine 3-Monats-Programme starten bei 1500 €/CHF" filtert automatisch die richtigen Kunden heraus und spart dir Zeit bei unpassenden Anfragen.
7. Die Social-Media-Schizophrenie: Heute so, morgen so
Montags postest du Motivationssprüche, dienstags Rezepte, mittwochs Business-Tipps und donnerstags Katzenvideos. Deine Follower sind verwirrt – und du auch.
Das Problem: Inkonsistenz verwässert deine Botschaft. Menschen folgen dir wegen eines bestimmten Themas, nicht wegen deiner Vielseitigkeit.
Die Lösung: Entwickle eine klare Content-Strategie, die zu deiner Coaching-Nische passt. Wenn du Führungskräfte coachst, bleib bei Leadership-Themen. Deine Katze ist süss, aber sie verkauft keine Coachings.
Fazit: Positionierungs-Fehler als Coach sind easy zu vermeiden
Eine starke Positionierung als Coach entwickelt sich nicht über Nacht. Sie wächst mit deiner Erfahrung und schärft sich durch Feedback deiner Kunden. Das Wichtigste: Hab den Mut, dich festzulegen und nicht jedem zu gefallen.
Denk daran: Eine klare Positionierung ist wie ein gutes Parfum – sie sollte subtil wirken, aber unvergesslich sein. Wenn Menschen nach einem Coach für dein Thema suchen, sollten sie automatisch an dich denken.
Du stehst noch am Anfang deiner Positionierung oder merkst, dass du in eine der oben genannten Fallen getappt bist? Keine Sorge, das passiert den Besten. Wichtig ist, dass du jetzt handelst und deine Coaching-Nische klar definierst.
Eine letzte Frage: Wenn ich dich morgen jemandem vorstellen müsste, der genau deinen Coach braucht: würde ich in einem Satz erklären können, warum du die perfekte Wahl bist?
Gerne begleite ich dich bei allen Schritten bis zu deinem erfolgreichen Coaching-Business: Von der Positionierung, über die Website, bis hin zu regelmässiger Content-Erstellung (wenn es dann so richtig gut läuft - und du dich vor Arbeit kaum retten kannst)



