KREATIVE
IN DER
KRISE?
Wie geht es Kreativen mit eigenen Onlineshops während Corona?
Wie laufen etsy Shops / Amazon Handmade während der Corona-Krise?
Es wird viel empfohlen: Der Onlinehandel sei DIE Möglichkeit um Verluste während der Corona Krise auszugleichen. Doch stimmt das? Wie geht es Kreativen mit eigenem E-Commerce derzeit wirklich? Und wie verhalten sich die potentiellen Kunden auf digitalen Martkplätzen wie Amazon Handmade oder etsy?
LIEBMONTAG hat sich umgehört und leider nicht viel Gutes zu berichten... Im Vergleich zum Vorjahr und bei vergleichbaren Rahmenbedingungen des Unternehmens, führt die Corona Krise leider nicht zu einem erwarteten Boom des Onlinehandels sondern zu massiven Umsatzeinbrüchen...
Umsatzeinbrüche seit der Corona Krise
Aufmerksame Beobachter von LIEBMONTAG wissen, dass auch einige Onlineshops zum "Universum" gehören. Ich verrate sicher nicht zu viel, wenn ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudere...
"Während der Januar noch alle Vorjahre toppte, sinkt der Umsatz seit Mitte Februar rapide. Es scheint eine eindeutige Korrelation zur Corona Krise zu geben"
Aber wieso ist der Onlinehandel auch betroffen?
Im ersten Artikel berichten wir bereits darüber, dass es eindeutige Gewinner und Verlierer der Krise gibt. Man kann es natürlich nicht pauschalisieren, aber grob gesagt, werden Dinge des täglichen Bedarfs aktuell natürlich vielmehr bestellt, als "Schönes". Was die Deutschen scheinbar brauchen sind Klopapier und Pasta. Geschenke, Schmuck oder andere Dinge, die das Leben vielleicht ein klein bisschen schöner machen, sind vollkommen aus dem Fokus geraten. Völlig nachvollziehbar, aber unter Umständen der Todestoß für den kleinen Onlineshop, den man sonst so gerne für Geschenke aller Art besucht hatte.
Gewinner und Verlierer der aktuellen Situation
Besonders hart trifft es aktuell wohl die Hochzeitsbranche. Ganz logisch, wenn man bedenkt, dass der Frühling und Sommer die Hauptsaison dieser Branche bildet. Dabei sind sowohl direkte Dienstleister, als auch kleine Onlineshops betroffen, die Produkte rund um die Hochzeit anbieten.
Die Gewinner sind die Großen: Amazon kann sich vor Bestellungen nicht retten und auch Konzerne wie Netflix erfahren während der Corona Qurantäne einen enormen Boom. Und ja, auch ein Webshop für Klopapier könnte aktuell zu den Gewinnern gehören. Letzteres beinhaltet ein Fünkchen Ironie.
Die Hochzeitsbranche erfährt massiven Umsatzeinbruch
In Zeiten, in denen alles unklar erscheint, in denen sich Menschen am Besten gar nicht mehr treffen sollen, kann es tatsächlich sein, dass so manch groß geplante Feier abgesagt werden muss. Eine riesige Katastrophe für alle Hochzeitspaare, die in den kommenden Wochen aber sicher auch noch für einigen Umsatz in den kleinen Onlineshops gesorgt hätten. Insbesondere Kreativ-Marktplätze wie etsy oder Amazon Handmade sind beliebte Anlaufpunkte für eine extrem kaufwillige Zielgruppe rund um die Hochzeit. Aber nicht nur die Hochzeitsbranche ist betroffen: Konfirmationen, Kommunion, Taufen oder Jubiläen: Es gibt (zum Glück) viele Gründe um groß zu feiern und damit die Wirtschaft anzukurbeln. In Zeiten von Ausgangssperre und Quarantäne alles aber nicht möglich - oder nur im extrem kleinen Kreis.
Es ist kein Klopapier? Dann brauche ich es nicht...
Aber nicht nur in Branchen wo die Sachlage einfach erscheint, gibt es massive Einbrüche des Umsatzes. Es scheint aktuell so, als würde generell weniger bestellt - die Ausnahme bilden hier natürlich alltägliche Dinge. Selbst bei Shops, die beispielsweise Wohn-Accessoires anbieten, die keiner Saison unterliegen, bildet sich die aktuelle Lage ebenfalls negativ ab. Ist es die Angst davor selbst weniger Geld im Portemonnaie zu haben, die dazu führt, dass weniger bestellt wird? Doch gerade jetzt ist es wichtiger denn je die "Kleinen" zu unterstützen.
"Eine große Anzahl der Shopbetreiber übt dies hauptberuflich aus. Es ist kein Hobby, sondern eine wichtige Existenzgrundlage, die während Corona enormen Schaden nehmen könnte.
Wegen Corona: Umsatzeinbruch bei etsy Shops
Bei etsy handelt es sich um eine internationale Plattform, ein Großteil der Shops kommt aus Amerika. Aber auch in Deutschland ist etsy spätestens seit dem Dawanda-Aus ein wichtiger Marktplatz für Handgemachtes geworden.
Für diesen Artikel lüftet ein deutscher etsy Shop ein gut gehütetes Geheimnis: Die traurige Wahrheit sieht nicht gut aus... In den letzten 30 Tagen ging der Umsatz um ca. 30% zurück - dies kann noch eine normale Schwankung sein. Die Katastrophe offenbart sich in den letzten 7 Tagen (Stand 20.03.2020) : Hier gab es einen Umsatzeinbruch von fast 80%.
Amazon Handmade leidet ebenfalls
LIEBMONTAG hat sich bei Amazon Handmade Shop-Betreibern umgehört: Hier gibt es leider auch nichts positives zu berichten. Alle berichten von einem massiven Rückgang der Umsätze, es ist von 70-100% die Rede. Und dies bereits seit mehreren Wochen - die Katastrophe im E-Commerce ging also schon viel früher los als gedacht...
Schöne Aussichten
Geht man davon aus, dass auch bald in Deutschland verschärfte Quarantäne Maßnahmen gelten, könnte es folgendes positives Szenario geben: Die Menschen machen es sich zuhause gemütlich und verbringen ihre Zeit vor dem PC - beim Onlineshopping. Wenn man tatsächlich nicht mehr raus kann, gibt es sicher viele Menschen, die sich vermehrt mit Dingen eindecken, die diese Zeit schöner machen kann:
DINGE ZUM BESCHÄFTIGEN
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Gartenbedarf
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Pflanzen
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Spiele
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Musik
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Bücher
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DIY Bedarf
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Aufbewahrungskisten (zum Aussortieren)
DINGE ZUM BELOHNEN/TRÖSTEN
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Schöne Kleidung "für später"
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Schmuck
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Wellness & Kosmetikartikel
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Schokolade & Süßes
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Alkohol/ Wein
Gestärkt aus Krisen heraugehen
Kreative sind kreativ: Auch im Bewältigen von Krisen. Daher bin ich mir sicher, dass viele diese merkwürdige Zeit zum Anlass nehmen werden ihr Konzept noch besser werden zu lassen. Indem sie ihr Angebot überdenken, die Online-Präsenz überarbeiten oder sich um Texte und Produktfotos kümmern.
Falls du ein Kreativer bist und ein bisschen Hilfe benötigen kannst: Ich bin gerne für dich da!